Photodynamische Therapie

 

Das Grundprinzip der Photodynamischen Therapie basiert auf einer sehr frühen Idee:

Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erforschte der Münchener Pharmakologe Hermann von Tappeiner die Belichtung krankheitsbedingter Hautveränderungen in Verbindung mit einem Photosensibilisator.

Schon damals deutete sich das enorme therapeutische Potential dieses innovativen Behandlungsgedankens an.

Seit Anfang der 90er Jahre wurde zunehmend von Hautärzten der Wirkstoff δ-Aminolaevulin-säure (ALA) in Verbindung mit Rotlicht zur Behandlung von oberflächlichen Hauttumoren und Hautkrebsvorstufen ein.

 

Vorteile dieser Methode sind:

  • Keine Operation
  • Tumorzellen werden gezielt und nachhaltig zerstört
  • Schonung gesunder, umliegender Haut
  • Auch äußerlich nicht sichtbare Tumorzellen werden mitbehandelt und zerstört
  • Ausgezeichnetes kosmetisches Ergebnis, in der Regel keine Narben
  • Sichere Anwendung unter ärztlicher Kontrolle
  • Kurze Behandlungsdauer, kein Krankenhausaufenthalt

 

Ablauf der photodynamischen Therapie

Die Photodynamische Therapie mit der ALA(δ-Aminolävulinsäure)-Creme und rotem Kaltlicht wird in aller Regel in einer oder in zwei kurzen Behandlungssitzungen im Abstand von einer Woche in der Hautarztpraxis durchgeführt.

 

Zuerst entfernt der Arzt zunächst durch vorsichtiges Schaben mit einem geeigneten Instrument oberflächliche Schuppen und Krusten der Hautveränderungen.

Danach wird ALA -Creme auf die zu behandelnden Hautstellen aufgetragen.

 

Der in der Creme enthaltene Wirkstoff wird von der Haut aufgenommen und führt in den Hautzellen zu einer übermäßigen Bildung des körpereigenen Stoffes Protoporphyrin IX (PP9).

Die Zellen werden so lichtempfindlich gemacht.

Bösartige Zellen sind durch einen stark erhöhten Stoffwechsel gekennzeichnet, nehmen mehr Wirkstoff auf und können daher viel mehr PP9 bilden.

Sie werden dadurch im Vergleich zu gesunden Zellen extrem und selektiv empfindlich für rotes Kaltlicht.

 

Nach dem Auftragen werden die eingecremten Stellen mit einem luft- und lichtundurchlässigen Verband für 3 - 4 Stunden abgedeckt.

Diese Verdunkelung oder Abdeckung (Okklusion) der mit ALA-Creme vorbehandelten Stellen ist notwendig, da Wirkstoff lichtempfindlich ist und nur so eine optimale Wirkstoffanreicherung in den kranken Zellen gewährleistet wird.

Patienten können in dieser Zeit z. B. im Wartezimmer verweilen oder Besorgungen erledigen.

 

Nach der Einwirkzeit wird die überschüssige Creme abgewischt.

Dann folgt die Belichtung der vorbehandelten Hautpartien mit rotem Kaltlicht.

Patienten berichten bei der Behandlung von einem gewissen Missempfinden, bis hin zu leichten Schmerzen.

Einige Patienten empfinden die Schmerzen auch relativ stark.

Auftretende Missempfindungen oder Schmerzen sind allerdings als Zeichen für die Wirksamkeit der Behandlung zu deuten:

Immerhin wird bei der PDT krankes Hautgewebe nachhaltig zerstört.

Der behandelnde Hautarzt kann durch Kühlung, Schmerzmittel oder Unterbrechung der Belichtung die Durchführung der Photodynamischen Therapie individuell auf den Patienten abstimmen und Linderung schaffen.

 

Kosten

Die klassische photodynamische Therapie ist zur Zeit bei den gesetzlichen Krankenkassen noch keine so genannte Regelleistung. Private Krankenkassen übernehmen dagegen meist die kompletten Kosten.